Der Begriff Apartheid leitet sich aus dem Afrikaans (apart =“getrennt, einzeln, besonders“) ab. Die Rassentrennung in Südafrika bezeichnet. Mittlerweile gilt sie allerdings als weltweites Synonym für Rassentrennung.
Ihren Anfang hat die Apartheid bereits in den Bräuchen aus Zeiten der Kolonialzeit. Die niederländischen Buren waren vom Calvinismus geprägt und begründet in Rahmen dessen mit der Prädestinationslehre (die Lehre von der Vorbestimmtheit des menschlichen Schicksals) die Rassentrennung. In den Vierzigern war diese jedoch nur gering per Gesetz verankert. Es wohnten durchaus auch Farbige neben Weißen und Schwarze bewirtschafteten ihre eigenen Farmen.
Diese Lücken wurden jedoch von der nationalistischen Regierung geschlossen. Ihre erste Maßnahme war es die Bevölkerung in die vier Kasten „Weiße“, „Schwarze“, „Farbige“ und „Asiaten“ einzuteilen. Fortan bestimmte die Rassentrennung das Leben und die strikte Trennung von „Weißen“ und „Nicht-Weißen“ war überall sichtbar. Am 13. Juni 1950 wurde mit dem Group Areas Act die Trennung von Wohngebieten festgeschrieben.
Diese Zustände hielten bis in die Siebziger an. Immer stärkere Proteste der Schwarzen ließen die Apartheid ab 1974 bröckeln. Mit der „Konvention zur Bekämpfung und Ahndung des Verbrechens der Apartheid“, die am 18. Juli 1976 in Kraft trat, betonte die UN, dass Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen ist.
Streiks und Aufstände der Schwarzen zwangen die Regierung zu Notmaßnahmen, deren Kosten bald die staatlichen Kapazitäten sprangen, sodass die Apartheid nicht länger tragbar war. Die burische Regierung näherte sich immer weiter den Forderungen der schwarzen Opposition an.
Als Bollwerk gegen den Kommunismus wurde die südafrikanische Regierung von den USA und Westeuropa gestützt. Wenngleich es auch zahlreiche Sanktionen gegen das Land gab.
So dauerte es noch bis zum Ende des Kalten Krieges bis die Apartheid beendet und die „weiße Autorität“ ihre Ende fand. 1989 trat Frederik Willem de Klerk die Nachfolge von Pieter Willem Botha an und nahm zugleich Verhandlungen mit dem Führer der größten Oppositionspartei ANC – Nelson Mandela - auf. 1990 wurden er und weitere politische Häftlinge freigelassen und die Widerstandsparteien ANC und PAC legalisiert.
Aus dem Zusammenspiel vom Widerstand der Schwarzen, dem internationalen Druck, dem Regierungswechsel von Botha zu de Klerk und der Standhaftigkeit Mandelas bei den Verhandlungen entwickelte sich das endgültige Ende der Apartheid.
Am 17. März 1992 sprachen sich 68,7 % der Weißen in einem Referendum für die Abschaffung der Rassentrennung aus.